Sunday, 26 July 2020

Schwertfisch aus dem Ofen

Der Schwertfisch gehört neben dem Hering zu meinen Lieblingsfischen. Anders als im Fall des Lachses oder Tunfischs halten sich beim Schwertfisch die ökologischen Bedenken noch in Grenzen; ich ignore sie auch gerne. Francesco Mazzei, von dem auch diese Rezept-Anregung stammt, ortet den besten in der Meeresenge von Messina. So ist auch das schnelle Rezept sizilianischen Ursprungs.

Was braucht es für zwei Personen?
  • 350g Schwertfisch (na klar), am besten als Filets, grob zerstückelt;
  • 1 rote Zwiebel
  • ca 10 Kirschtomaten, geviertelt
  • 4 Sardellenfilets, gehackt
  • 1 Esslöffel Kapern
  • 8 Oliven, halbiert (grüne oder schwarze)
  • 25 ml gutes Olivöl
  • 1-2 Esslöffel Tomatensugo
  • je 1 Esslöffel glatte Petersilie und Basilikum
  • 1 Teelöffel getrocknetes Origano
  • 1 halbes Glas trockener Weisswein
  • wenig Meersalz und reichlich frisch gemahlener Pfeffer
  • fakultativ: Rosinen und Pinienkerne.

Alle diese Zutaten in einer ofenfesten Form mit den Händen gut durchmischen. In den vorgeheizten Ofen (200 Grad Umluft) schieben und 25 Minuten durchgaren.
Die leckere Brühe mit Landbrot oder Kartoffeln (mit Olivöl leicht zerquetscht) auftunken.
Dazu passt derselbe trockene weisse Landwein, der bereits für die Brühe verwandt wurde. 

Tuesday, 7 July 2020

Der Lentz ist noch immer zu



Erinnerung aus besseren Tagen:


Der Len(t)z am Stutti 

 

Im Lenz der langen Jahre geht der ´Greis´

schon früh, dann mittags, abends in den Lentz.

Gebildet meist, egal die Provinienz,

am Stutti, tutti frutti, bei den Preiss´.

 

Um Neun geht´s los, dem Boomer nicht zu spät,

´ne Zeitung sichern erster früher Sport,

vom Springer find´st Du nix an diesem Ort,

die Späten äugen auf ihr Wischgerät.

 

Mehr weib- als männlich ist das Personal,

am Knackpo wippt der Geldsack wie´n Colt.

Ein Hörnchen, Brötchen, Muesli, Kaffeegold,

´n Kaffee noch! Ist nicht das letzte Mal.

 

Vom Brunch zum Lunch geht´s ohne Übergang.

Der Tag wird heller, und die Sonne steigt.

Auch draußen werden sich die Alten zeigen,

die neuen Fässer rollen die Terrasse lang.

 

Der Mittagstisch gekreidet auf die schwarze Tafel;

zum Glück bleibt´s günstig, hier isst Du eklektisch.

Der Gast wird nicht geprellt und selten hektisch,

ihn stört auch kaum das Tischnachbargeschwafel.

 

Das Bier ist trunken von den alten Hasen.

Das Kölsch, es gibt´s! Jedoch zu kalt gezapft.

Kein Trunkenbold bleibt lange unterhopft.

Ganz hinten leert man altersschwache Blasen.

 

Den ersten Abendhunger stillen die Buletten,

die vollen Tische fördern den Kontakt.

Die Kneipe ist auch abends dichtgepackt.

Gesellig, laut, lang vor den Daunenbetten.

 

Und draußen regen schlanke Junggazellen

– ein Dutzend Blicke kleben gierig dran –

der Männer Fantasie noch einmal an.

Was bleibt? Ein neues frisches Glas bestellen…

 

Zu oft vermiss´ ich diesen trauten Kreis,

in Frankreich bau ich diesen Reim.

Zerrissen such´ und finde ich mein Heim

am Stutti, tutti frutti, bei den Preiss´.